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... vorab: es war einfach nur herrlich..., aber es ist auch schön, wieder daheim zu sein. Und wir können sagen, es verlief quasi reibungslos. Naaa klaaar gab es Probleme, aber wo gibt’s die nicht?!! Wir sind gesund, es hat wahnsinnigen Spass gemacht, haben viel gesehen und seltsames und "abgefahrenes" erlebt. Die Weltumrundung mit dem Sloth-Mobil ist vollbracht. Dabei alle befahrbaren Kontinente "erfahren" und einige neue Erkenntnisse gewonnen - ...hey, merkst´de was, die Wortspielchen, - total lustig, wa!
Die Frage aller Fragen: "...und, - wie habt ihr das alles verarbeitet?" Zu verarbeiten gibt’s da nix, sondern nur viel zu erzählen. Wir haben es einfach mal getan und total genossen. Aber auch nicht jeden Tag, das wäre ja gelogen. Im Nachhinein lachen wir zwar über beknackte Erlebnisse, oder sehen sie mit anderen Augen.
Bereut haben wir rein gar nix. Ausserdem tickt die Uhr, da wir glauben, dass das Reisen in unserem Sinne, nicht besser wird. Es entstehen immer mehr Verbote, es wurden Eintrittsgelder kassiert, wo es früher mal kostenlos war, Touristenballungszentren entstehen, es werden immer mehr Menschen auf der Welt, die einsamen Plätze schwinden und es gibt immer weniger neu zu entdecken. Allerdings ist daran so gut wie keiner völlig unschuldig.
Wir hatten eigentlich keinen richtigen Plan, ausser dem, dass wir einmal ringsherum fahren wollten. Damit haben wir einfach in Afrika angefangen, um im südlichen Frühling in Süd-Afrika und im Sommer in Feuerland zu sein. Wir glauben auch, dass ein vorheriger, akribisch ausgearbeiteter Plan sowieso ständig über den Haufen geworfen werden würde. Oder wir verstehen den Sinn nicht ganz und Pläne sind einfach dazu da, um sie ständig zu ändern.
Ausserdem ist es viel interessanter sich einigermassen treiben zu lassen. Zum Beispiel war Australien erst gar nicht vorgesehen, aber ´ne Weltreise ohne Australien...
Wir hatten trotzdem ein gutes Timing. Meistens waren wir zu der richtigen Jahreszeiten (ein entscheidender Faktor) am richtigem Ort. Haben aber auch politische Unruhen und Demos erlebt und hin und wieder die Gewalt der Natur.
Natürlich hätten wir gern noch mehr gesehen – klar, am liebsten alles -, aber alles ging nun mal nicht. Und den Reiseführer, den wir meistens gar nicht hatten, wollten wir auch nicht abarbeiten. So braucht man Glück, viel Zeit und manchmal auch einfach nur ein bisschen Geld. Wir sahen nicht einen einzigen Löwen in Afrika (ausser im TV), Vulkane waren meisst von Wolken umhüllt (Mützenberge) und aus Geldgründen (aber nicht nur deswegen) liessen wir einige "Top-Attraktionen" aus. Dafür haben wir 2 Monate auf der Gauner-Insel Bastimentos in der Karibik verbracht, was durch nichts zu toppen war, und haben alleine das Amazonasbecken fahrenderweise durchquert.
Gefährlich war es eigentlich nur, als eine Kokosnuss knapp neben Claus seinem Kopf auf die Stuhllehne eingeschlagen ist, während er Gunter zuprostete.
Mann muss sich das mal vorstellen, wenn man den Hinterbliebenen die Nachricht überbringen muss: "Ähhh, tut mir echt aufrichtig leid, dass ich ihnen mitteilen muss, dass Claus – nun ja, wie soll ich sagen, … ääähhh - erschlagen wurde, … na ja, von einer Kokosnuss ..."
Ansonsten gab es hier und da seltsame Begegnungen mit Mensch und Tier, die vielleicht gefährlich hätten Enden können – sind sie aber nicht. Naaa klar, passieren kann immer was - aber wo bleibt sonst der Kick.
Schön ist auch sagen zu können, dass die meisten Menschen (ausser viele Staatsdiener, Polizisten ...) korrekt und gastfreundlich waren. So hatten wir einige schöne Erlebnisse und halten zu manchen Leuten noch bis heute Kontakt (alle geht leider nicht).
Ein blödes Gefühl hatten wir schon bisweilen, wenn wir in extrem armen Gegenden waren. Erstaunlicherweise waren dort die Menschen oft am freundlichsten. Wir fühlten uns schon als junge, reiche Schnösel, die einfach mal so aus Langeweile mit dem Auto rumkurven. Man muss sich mal in die Lage derjenigen versetzen, die noch nie aus ihrer näheren Umgebung rausgekommen sind, die nicht wissen, was auf der Welt so los ist ("Lebt eigentlich der Herr Hitler noch und habt ihr in Deutschland mittlerweile schon eine Demokratie?" etc.), bei denen sich der Tag nur um Arbeit und Nahrungsbeschaffung dreht, - manchmal auch ums pure Überleben. Menschen, die noch nie für irgendwelchen "Schwachsinn" Geld ausgegeben haben. Da kommst du plötzlich mit einem voll ausgestatteten Auto um die Ecke. Die können sich überhaupt gar nicht vorstellen, woher du kommst, wohin du fährst und vor allem warum?
Das Sloth-Mobil hat erstaunlich gut durchgehalten. Es hatte nun wirklich nichts zu lachen. Der Innenausbau hat sich bewährt und es hat uns an nichts gefehlt. Alles was wir an Bord hatten, fand auch irgendwann seine Verwendung. Natürlich lernt man dazu und Verbesserungen gibt es immer. Reparaturen waren selbstverständlich notwendig, aber schaut man sich die Schadens(freude)liste genau an, stellt man fest, dass es eigentlich nur Kleinkram war oder eben Verschleissteile, die im Eimer waren.
Interessant war auch, wie wenig man im Alltag wirklich braucht. Selbstverständlich kann man das nicht mit dem Leben bei uns daheim vergleichen - das ist schon klar. Aber leckeres Essen hatten wir (fast) überall und Bier gibt es ja mittlerweile auch fast auf der ganzen Welt (wenn auch mitunter ekelhaftes Gewäsch dabei war).
Es stellte sich tatsächlich so eine Art Alltag ein. Tagsüber organisierten wir, wann immer es ging und was wir so brauchten (Lebensmittel, Wasser, Alk, Ersatzteile usw.). So gegen Abend konzentrierten wir uns instinktiv auf die Umgebung, mit dem Blick auf einen schönen und guten Stellplatz. Mit der Zeit bekamen wir ein Gefühl bzw. ein gewissen Instinkt dafür – wir mussten gar nicht daran denken, geschweige darüber nachdenken. Hatten wir dann einen Platz für die Nacht gefunden, wurde das Auto ausgerichtet (Waage u. Fluchtrichtung beachten), dann mit vereinten Kräften das Dach aufgestellt. Danach Tische, Stühle und Kochutensilien raus. Direkt als nächstes flog der Korken oder Kronverschluss auf (je nachdem, was wir so hatten) damit dann die Essenvorbereitung entspannt beginnen konnte – alles wie selbstverständlich. Dabei war Arbeitsteilung angesagt. Schliesslich musste auch Holz für den optimalen Abend, bzw. zum kochen ran geschafft werden, wobei auch gleich die Gegend ausgekundschaftet wurde.
Verändert hat uns die Reise nicht grundlegend. Ein spirituelles Tattoo haben wir uns nicht stechen lassen und unsere Kleiderordnung haben wir auch nicht verändert.
Wir haben halt viele Dinge gesehen und hatten einige Erlebnisse. Vieles stellte sich uns ganz neu oder anders dar; anderes als erwartet – wie´s eben so im Leben ist. Enttäuscht sind wir nur von unserer hiesigen, vermeintlich unabhängigen und objektiven Berichterstattung - auch von den "Öffentlich Rechtlichen". Am Ende geht es halt doch um Sensation und Einschaltquoten, die wiederum Geld bringen. Ja, wir wissen in den meisten Ländern ist die Berichterstattung viel schlechter, ja sogar grauenhaft bis nicht vorhanden. Die USA geht hier als entwickeltes und ach so demokratisches Land mit schlechtem Beispiel voran.

Wir hoffen nur, dass diese Webseite Spass macht, den einen oder anderem angeregt und hier und da auch mal geholfen hat.

Nun noch viele Grüsse und Dank an alle diejenigen, mit denen wir eine schöne Zeit hatten, die uns geholfen, eingeladen und bewirtet haben. Viel Glück und wer weiss das schon, vielleicht sieht man sich ja wieder...

Wer rumnörgeln will oder sonst wie ein Bedürfnis hat, kann dies gerne per Mail bei uns abladen. Und wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Zum Schluss bleibt nur noch zu sagen, dass alles gar nicht so dramatisch, gefährlich und schwierig ist, wie es immer dargestellt wird.

Also: Alles nur halb so doppelt.

In diesem Sinne

Chiao

Gunter & Claus

Ach, nochwas: Wer sich fragt, ob man sich über so lange Zeit auf so engem Raum nicht auf den Sack geht? Ja, hin und wieder. Das Geheimnis des Erfolges ist aber eine gewisse Gelassenheit und man darf auch nicht nachtragend sein. Mussten wir auch erst lernen...



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